Internationales Deutsches Turnfest Berlin
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Unter dem Motto: ""Berlin bewegt uns" starten die Eumel: Harry als Leitwolf, Manni Ewecker mit guter Laune, Otti mit Anne, Hans Schils, Klaus Leicht und Jürgen Wehmeyer in Eigenregie nach Berlin zum größten Sport-Event (Ereignis) des Jahres in die Hauptstadt. Der Bus fährt am Pfingstsamstag fast pünktlich vom Schützenplatz ab, nachdem einer sein Geld und ein zweiter seine Eintrittskarten vergessen hatte.
In Berlin landet der Bus frühzeitig mit den 54Turnerinnen und Turner aus Uesen, Bierden und Achim zuerst in Wittenau. Dort werden die Schulschläfer untergebracht, bevor sich Addi mit seinem Bus durch die Friedrichstr. schlängelt und den Rest im Hotel am Moritzplatz abliefert. Koffer in die Zimmer, Hände waschen und schon waren alle unterwegs zum Umzug an der Siegessäule, auch bekannt unter dem Namen Goldelse. Der tolle Umzug beginnt mit leichtem Regen, und als Harry fröhlich fahnenschwingend vorbeizieht, beginnt es zu schütten. Den Bundespräsidenten lassen wir wegen des Wetters im Regen allein stehen, und als es dunkelt, verlieren wir Landmaus Anne im Großstadtgewirr. Taxifahrer Kasupke bringt sie wohlbehalten spät abends in die Herberge.

Pfingstsonntag beginnt mit strahlendem Dauerregen. Zum Gottesdienst im Berliner Dom singen wir lauthals mit Lina die neuesten Maienlieder und beten, dass endlich die Sonne scheint.

Es hilft ein wenig, denn am Montagmorgen müssen wir bereits um 06:00Uhr aus den Federn zum Wandern durch die Gärten und Schlösser Potsdams bei Sonnenschein. Brigitte und Reinhard, die beiden Wanderführer, zeigen uns die prachtvollen Häuser und Gärten, die olle Fritz und Nachkommen in Sanssouci, in Babelsberg, in Glienicke, im Nuthepark aufbauen ließen. Nachdem olle Fritz verstorben, sind dort inzwischen Leute wie Günther Jauch, Herr Joop und der Staat eingezogen. Nach fast 20Km Tour werden auch die schönsten Schlösser von den durchgelaufenen Füssen wund. Also, ab nach Hause und weiter zur Turnfest-Gala in die Deutschlandhalle mit einem bunten Programm und einigen sehenswerten Attraktionen am seidenen Faden und beim Sprung der Besten.

Das Beten im Dom hat nicht lange ausgereicht, also regnet es am Dienstag, dem ersten richtigen Wettkampftag. Für Turner kein Problem, sollte man meinen. Beim Klaus bockt leider das Pferd, und er fällt runter. Dem Pferd ist weiter nichts passiert. Klaus muss über Lazarett dreimal aussetzen beim Eumeltraining. Derweil findet Leichtathletik im Freien statt, bei Regen, was die Stimmung der Helfer, der Kampfrichter und leider auch der Teilnehmer wenig beflügelt. Also wird nochmals kräftig gebetet, und schon bessert sich das Wetter für den Rest der Woche. Abends beim Treffen der Landesverbände ist daher alles auf Open-Air eingestellt. Es kommt nicht so gut an, dass die Funktionäre fein schlemmen und das Fußvolk aus Plastik isst und trinkt.

Mittwoch wieder Wettkampftag und sammeln von Mitmach-Pins am Alex(Alexanderplatz) beim Zilletest, oder im Großstadtdschungel. Die gesamte Organisation funktioniert inzwischen reibungslos, alle helfen sich auch untereinander. Die Stimmung ist großartig und die Abfertigung an den einzelnen Wettkampfstätten in den Messehallen, auf dem Eichkamp, in den Schwimmhallen in Schöneberg, oder im Velodrom am Prenzlauer Berg ohne nennenswerte Verzögerungen. Abends dann zeigen Eumel und sonstige Turner Kondition und Können beim Schwof und Hotten auf dem Schlossplatz in Mitte, wo jeden Abend der Bär tobt.

Es ist Donnerstag, und langsam steigt die Nervosität unserer Gymnastikdamen; Stellprobe für die Stadiongala. Harry hat inzwischen wieder gesiegt, auch an Erfahrung. Derweil wandern unsere wackeren Alten am Wannsee entlang zur Pfaueninsel und umzu. Auch diese Tour hinterlässt deutlich ihre Spuren, denn bei der tollen Oldie-Night im Palais am Funkturm schwächeln einige beim Gang zur Tanzfläche und ziehen den Gang zur Theke vor. Zwei Live-Bands heizen die Stimmung bis zum Sidepunkt an. Der wird erst weit nach Mitternacht erreicht. Dann kommt die nüchterne Frage, wie man quer durch diese Stadt wieder nach Hause kommt. Natürlich mit der U-Bahn, denn die fährt hier die ganze Nacht.

Freitag, der letzte Tag dieser tollen Woche, gehört den Geniessern. Die Brust mit Pins oder sonstigen Orden- und Ehrenzeichen reichlich dekoriert, den Turnfesthut auf den ergrauten Haaren, flaniert man über Gendarmenmarkt, Opernpalais, Museumsinsel, Pariser Platz, KADEWE und Kuhdamm zum absoluten Turnfest-Highlight im Olympiastadion. Was vor allem unsere Damen dort bieten, ist absolute Weltklasse, und das Stadion tobt nach der Aufführung der Schmetterlinge. Leider waren unsere Mädels so klein von oben, dass sie von der Tribüne ohne Lupe nicht erkannt wurden, aber sie waren ganz bestimmt dabei. Zuvor war Eberhard Ginger, der ehemalige Reck-Weltmeister, mit dem Schirm aus luftiger Höhe punktgenau im Stadion gelandet. Zwischendurch noch ein paar offizielle Reden von Schily usw., dann war auch diese tolle Woche zu Ende, und Addi brachte die müde Gesellschaft sicher in die heimatlichen Gefilde am Samstag in der Nacht. In vier Jahren geht es in Frankfurt weiter, aber ob Berlin noch zu toppen ist, wage ich zu bezweifeln.

Eumel Otfried 26.05.2005


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